Eigenschaften:
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Fester Einbau und Justierbarkeit
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Roeckle garantiert gleichbleibende Empfindlichkeit durch spannungsfreien Einbau der Libelle. Dadurch entfallen zeitaufwändige Nachjustierungen und Kalibrierungen vor dem Messen.
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Gehäuse
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Roeckle-Präzisionswasserwaagen nach DIN 877 besitzen eine stabile Ausführung aus hochwertigem Spezialguss, strukturlackiert. Lieferbar je nach Modell in den Längen 60, 90, 100, 120, 150, 160, 200, 250, 300, 500 mm.
Der vorhandene Vollwärmeschutz um das gesamte Gehäuse verhindert Einflüsse durch Hand- und Atemwärme.
Gehäuseaussparungen erlauben seitliches Ablesen der Libelle.
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Messflächen
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Mit prismatischer (150°) und flacher Sohle, zum Ausrichten von waagerechten Flächen und Wellen. Alle Messflächen sind feingeschliffen.
Ausführungen sind auch mit flacher Sohle, mit Magneteinsätzen oder mit Bohrungen für Befestigungsschrauben erhältlich.
Kundenspezifische Anfertigungen (andere Winkel) sind jederzeit möglich.
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Empfindlichkeit
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Die Geräte sind ausgestattet mit geschliffener und geteilter Längslibelle und Querlibelle. Lieferbar je nach Modell und Länge in den Empfindlichkeiten 0.6, 0.3, 0.1, 0.04, 0.02, 0.01 mm/m. Der Skalenwert der Längslibelle ist auf dem Typenschild angegeben. Die zulässigen Abweichungen sind gemäß DIN 877 stark unterschiedlich je nach Empfindlichkeit.
Beispiel: Die Empfindlichkeit 0,02 mm/m bedeutet: Bei einer Abweichung der Neigung von 20µm in einer Entfernung von 1 Meter bewegt sich die Luftblase um 1 Skalenteil in Richtung der höheren Seite. Nach DIN 877 beträgt die zulässige Abweichung 5µm (entspricht 0,5 Skalenteil).
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Anwendungsverfahren:
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Sachgerechte Behandlung der Präzisionswasserwaage
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1. Das Messgerät ist hochempfindlich und sollte vor Feuchtigkeit und Kälte- bzw. Wärmeeinwirkung geschützt
werden. Bei mechanischen Präzisions-Wasserwaagen beträgt die Arbeitstemperatur 20 °C (+/-5 K), die
Lagertemperatur -40 °C bis +70 °C.
2. Vor der Messung muss die Präzisions-Wasserwaage auf die gleiche Temperatur wie das zu messende
Objekt akklimatisiert werden. Beide Objekte müssen im Bereich der Arbeitstemperatur liegen.
3. Die Messfläche des zu messenden Objekts und die Messfläche der Präzisions-Wasserwaage müssen
absolut sauber sein.
4. Die Präzisions-Wasserwaage darf vor und während der Messung nur an den dafür vorgesehenen
Kunststoffhandgriffen angefasst werden (Wärmeschutz).
5. Menschliche Körper- und Atemwärme sowie Sonneneinstrahlung können das Messergebnis beeinflussen.
Unnötig lange Körpernähe zur Präzisions-Wasserwaage ist zu vermeiden.
6. Die Präzisions-Wasserwaage muss auf die zu messende Fläche mit Gefühl aufgeschoben (nicht aufgesetzt)
werden. Die Präzisions-Wasserwaage muss stets satt auf dem zu messenden Objekt aufliegen.
7. Um ein stabiles Ergebnis zu erhalten, darf die Präzisions-Wasserwaage an der Messfläche keine
Beschädigungen (Kratzer oder Aufwurfstellen) aufweisen und darf insbesondere nicht kippen oder wackeln.
Leichte Aufwurfstellen können mit einem Abziehstein vorsichtig entfernt werden.
8. Das Messergebnis kann erst dann abgelesen werden, wenn die Luftblase völlig zur Ruhe gekommen ist.
Dies kann je nach Empfindlichkeit bis zu 40 Sekunden betragen.
9. Bei Mehrfachmessungen muss die Präzisions-Wasserwaage auf der zu messenden Fläche immer an
dieselbe Stelle geschoben werden, damit eventuelle Unebenheiten der zu messenden Fläche
ausgeschlossen werden können.
10. Bei hochgenauen Präzisions-Wasserwaagen ist darauf zu achten, dass Erschütterungen, welche durch die
Umgebung verursacht werden, nicht auf das zu messende Objekt übertragen werden.
11. Um sämtliche o.g. Messfehler auszuschließen ist unbedingt vor jeder Messung eine Kontrollmessung
auf Umschlag (wenden um 180°) durchzuführen, Anleitung siehe unten: „Prüfung der
Nullpunktabweichung“.
12. Nach Gebrauch müssen die Messflächen eingeölt, sowie die Präzisions-Wasserwaage geschützt in ihrem
Etui aufbewahrt werden.
13. Reparaturen/Justierungen erfordern Fachkenntnis und sollten deshalb nur vom Hersteller ausgeführt werden.
14. Um das Messgerät über lange Zeit zuverlässig in einem gebrauchsfähigen Zustand zu halten, bietet der
Hersteller einen kostengünstigen Kalibrier- und Wartungsservice an.
15. Achtung: Sollte die in der Wasserwaage befindliche Glaslibelle durch äußere Einwirkung zu Bruch gehen, ist
sofort für ausreichende Belüftung des Raums zu sorgen, da die darin befindliche Flüssigkeit in die Umgebung
verdampft und Übelkeit, Schwindel oder im schlimmsten Fall eine Ohnmacht auslösen kann.
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Prüfung der Neigung, z.B. einer Maschine, mittels Umschlagmessung der Präzisionswasserwaage
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Die Präzisions-Wasserwaage wird auf eine saubere, ebene und möglichst waagerecht ausgerichtete Messfläche
aufgeschoben. Links der beiden Nullstriche befindet sich jeweils der Minus-Bereich und rechts der Plus-Bereich.
Die Stellung der in Ruhe gekommenen Libelle ergibt die Messwerte A1 und A2 in Skalenteile (Skt) auf der Skala.
Die Präzisions-Wasserwaage um 180° wenden und auf dieselbe Stelle der Messplatte aufschieben. Die Werte B1
und B2 werden zu A1 und A2 addiert und durch 4 dividiert, dies ergibt die Neigung (A1+A2+B1+B2)/4 in Skt. (Für
A1 ist der Abstand der rechten Luftblasenkante zum rechten Nullstrich abzulesen, für A2 auf der linken Seite. B1
und B2 wird nach dem Umschlag auf die gleiche Weise abgelesen. Das Vorzeichen ist dabei zu beachten).
Beispiel: Empfindlichkeit = 0,1 mm/m: Wert A1 = -1,2 Skt, Wert A2 = -0,2 Skt, Wert B1 = -1,0 Skt, Wert B2 = +0,0 Skt
Neigung der Maschine = -0,6 Skt = -60 μm/m (linkssteigend)
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Prüfung der Nullpunktabweichung von Präzisions-Wasserwaagen durch Umschlagmessung (Selbstprüfung der
Wasserwaage)
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Die Präzisions-Wasserwaage wird auf eine saubere, ebene und möglichst waagerecht ausgerichtete Messfläche
(Empfehlung: Messplatte, Ebenheitsklasse 00) aufgeschoben. Links der beiden Nullstriche befindet sich jeweils
der Minus-Bereich und rechts der Plus-Bereich. Die Stellung der in Ruhe gekommenen Libelle ergibt den ersten
Messwert A in Skalenteile (Skt) auf der Skala. Die Präzisions-Wasserwaage um 180° wenden und auf dieselbe
Stelle der Messplatte aufschieben. Den zweiten Skalenwert B von A subtrahieren und durch 2 dividieren ergibt
die Nullpunktabweichung DaU = (A-B)/2 in Skt. (Der jeweilige Messwert ist auch nach dem Umschlag, immer an
dem aus Betrachtersicht gleichen, z.B. rechten Nullstrich, abzulesen. Das Vorzeichen ist dabei zu beachten).
Beispiel: Empfindlichkeit = 0,02 mm/m, Wert A= -0,6 Skt, Wert B= -1,0 Skt, Nullpunktabweichung = +0,2 Skt = 4 μm/m
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